Für Bernd Tillmann begann die Notwendigkeit das Zusammenschlusses unserer beiden Stammvereine mit dem Wechsel der damaligen Geschäftsführerin und Trainerin Gisela Fendel (heute Nichcial) vom SV Ruhrort 09 zum Amateur-Schwimm-Club Duisburg. Die Ruhrorter Schwimmerinnen und Schwimmer hatten kurzfristig keine Trainerin mehr und den Homberger Aktiven fehlten alle Voraussetzungen zum ordentlichen Training. „Im Winter stand uns das Lehrschwimmbecken der Glück-Auf-Halle, 11.5 m lang, 2x wöchentlich zur Verfügung, im Sommer konnten wir 2 Stunden in der Woche im unbeheizten Freibad trainieren.“
Aus der Situation heraus entschloß sich Bernd Tillmann, sich den Ruhrortern als Trainer zur Verfügung zu stellen, und den Homberger Schwimmern wurde eingeräumt mit in Ruhrort zu trainieren. Aus der freundschaftlichen Zusammenarbeit wuchs der Gedanke eine SG zu gründen, zumal für den 1. Mai 1973 die Eröffnung des Duisburger Schwimmstadions geplant war. So trafen sich Willi Hendricks - Ruhrort, Dieter Bossmann - Hamborn und Bernd Tillmann - Homberg zu ersten Gesprächen.
Im Oktober 1972 wurde die 1. SG Duisburg/Homberg gegründet. Als Trainer waren zunächst tätig: für Ruhrort Bernd Tillmann, für Homberg Ignatz Konik und für Hamborn Theo von Böseken. Geschäftsführer für die 1. SG Duisburg wurde Karl-Heinz Dinter (Ruhrort 09). Auf dieser breiten Basis entwickelte sich die 1. SG Duisburg/Homberg zu einer Spitzenmannschaft des Bezirkes Ruhrgebiet.
In der Präambel des SG Vertrages erklärten die drei beteiligten Vereine erklärtes Ziel der SG sei die Gründung eines Großvereines.
Bernd Tillmann und Karl-Heinz Dinter drängten auf den Zusammenschluß der Vereine und trafen die notwendigen Vorbereitungen.
Bei der Zusammenarbeit gab es Probleme mit den Schwimmkameraden aus Hamborn, für die auch die Lösung vom Hauptverein Hamborn 07 nicht durchführbar erschien. Der Hauptinitiator aus Hamborner Sicht Dieter Bossmann wechselte zudem mit Beginn des Jahres 1974 zum PSV- Duisburg, so daß sich die Hamborner bei der Gründung des neuen Vereines nicht beteiligten.
Am 02.02.1975 trafen sich die Vorstände des SV Ruhrort 09 und des Homberger 5V 1920 e.V.:
SV Ruhrort 09 e.V.
Theo Riesener, Willi Hendricks, Erhard Saunus, Klaus Voßmeyer, Karl-Heinz Dinter, Ulrich Kupitz
Homberger SV 1920 e.V.
Horst Langhans, Horst Böttcher, Helmut Sambale, Ignatz Konik, Reinhold Raschdorf, Bernd Tillmann, Heinz Herold
Die Anwesenden faßten folgenden Beschluß: „Den Mitgliederversammlungen der beiden Vereine am 21.02.1975 wird vorgeschlagen, der Fusion beider Vereine zuzustimmen. Die erste Mitgliederversammlung des fusionierten Vereines wird am 25.04.1975 stattfinden.“
Nach der Zustimmung beider Mitgliederversammlungen der Stammvereine kommt es am 25.04.1975 in den Räumen des Homberger „Ruderclubs Germania“ zur Gründungsversammlung des neuen Vereines.
Bernd Tillmann übernimmt die Begrüßung und Horst Langhans und Heinz Fallen werden einstimmig zu Versammlungsleitern gewählt. Nach langen mit Leidenschaft geführten Diskussionen, einigen sich die 113 stimmberechtigten Anwesenden auf den Vorschlag Nr.5 zur Namenswahl des neuen Vereines - auf den „Duisburger Schwimm- und Sport-Club 09/20 e.V.“ - die später gebräuchliche Abkürzung soll „DSSC 09/20“ sein.
Der erste Vorstand des DSSC setzt sich folgendermaßen zusammen:
Präsident Bernd Tillmann
Schatzmeiser Karl-Werner Bongartz
Geschäftsführer Karl-Heinz Dinter
Technischer Leiter Willi Hendricks
erweiterter Vorstand:
Fachwart Schwimmen Ignatz Konik
Fachwart Springen Hannelore Weber
Fachwart Wasserball Erhard Saunus
Fachwart Öffentlichkeitsarbeit Reinhold Raschdorf
Fachwart Soziales Helmut Sambale
Fachwart Seminare Emil Höffken
Fachwart Jugend Lothar Lippmann
Zum Vizepräsidenten wird Willi Hendricks bei der 1. Vorstandssitzung gewählt. Die Gründungsversammlung dauerte 2,5 Stunden.
Diesem Tag, diesen Stunden, diesen 150 Minuten gingen fast 3 Jahre Vorbereitung voraus. Wir danken heute den Gründern für ihre Pionierarbeit, auf die sie mit Recht stolz sein können.
Als Vereinsemblem wurde die Ruhrort und Homberg verbindende Rheinbrücke gewählt.
Die Vereinsgeschichte des Homberger SV 1920 basiert hauptsächlich auf den Aussagen von drei Zeitzeugen der ersten Jahre:
Ernst Küppers als Gründermitglied, der etwas später zum Verein gekommeneErich Pribbnow und Willi Olyschläger.
Ihre Erinnerungen wurden anläßlich des 50-jährigen Bestehens im Jahr 1970 durch den damaligen 1. Vorsitzenden Bernd Tillmann und Vizepräsident Horst Langhans zusammengefaßt. In der Chronik ist zu lesen: „Es muß schon ein besonders kräftiges und gesundes Kind der Gemeinde Homberg (1920 war Homberg noch Gemeinde) gewesen sein, das am 17.06.1920 im großen Saal des Homberger Hofs von 200 Bürgern aller Stande aus der Taufe gehoben wurde.“ (Als anderes Gründungsdatum wurde der 06. Oktober 1920 genannt).
Der erste Vorstand bestand aus:
1. Vorsitzender August Buchloh
1. Kassierer H. Dörnemann
1. Schwimmwart Hermann Schorn
2. Schwimmwart Dominik Ruh
Jugendschwimmwart Heinrich Rühl
Man stelle sich vor, welcher Mut dazugehörte, einen Schwimmverein in einer Gemeinde zu gründen, in der nicht einmal eine Badegelegenheit, geschweige denn ein Hallen- oder Freibad vorhanden war. Nur der Vater Rhein bot Gelegenheit zum Baden.
Es war hauptsächlich dem damaligen 1. Schwimmwart Hermann Schorn zu verdanken, der durch sein organisatorisches Geschick und seiner beruflichen Möglichkeit als Redakteur der „Linksrheinischen Rundschau“ die Vereinsgründung zu einem Erfolg werden ließ. Man schwamm zunächst im Rhein und Rheinpreußenhafen.
Die 2. Station war der Eisenbahnhafen.
Nach einem Kopfsprung von einem Schiff steckte unser späterer Präsident Bernd Tillmann gleich am 1. Tag seines Kontaktes mit dem HSV mit beiden Ellbogen im Schlamm. Es gab noch keinen geregelten Übungsbetrieb. Man ließ vom Schiff einige an der Angel zappeln, aber ohne größeren Erfolg.
1922 wurde Herman Schorn 1. Vorsitzender und Ernst Küppers kam als Schriftführer in den Vorstand. Zu dieser Zeit durfte das Baggerloch der Firma Gebr. Lenzen genutzt werden. Aus Kantholzen und Bohlen wurde eine Startbrücke gebaut. Die Schwimmbahn - 50m lang, 30 m breit- war durch Balken abgegrenzt. Diese Schwimmanlage im Baggersee Lenzen brachte einen völlig veränderten Übungsbetrieb mit sich.
Aus dem anfänglich mit großem Einsatz betriebenen Anfangsunterricht mitDominik Ruh und Heinrich Rühl entwickelte sich unter der Leitung von Erich Pribbnow eine Trainigsriege, die auch im Winter im Ruhrorter Hallenbad zweimal wöchentlich trainierte. Schon hier bestand ein gutes Verhältnis zwischen den beiden Vereinen. Erich Pribbnow führte die Homberger Schwimmer in die Spitze der deutschen VOW-Vereine (Vereine ohne Winterbad).
So wurde die 4 x 100 m Bruststaffel bei den Deutschen VOW-Meisterschaften mitErich Pribbnow, Willi Olyschläger, Theo Vonderlinden und Willi MelchersDeutscher Vizemeister. Mit der 4 x 100 m Lagenstaffel (Brust, Rücken, Seite, Freistil) wurde der HSV in Iserlohn 1926 Westdeutscher Meister.
Bei den Schwimmerinnen sollen, stellvertretend für viele, folgende Namen genannt werden: Elli Bönnemann, Anne Hufen, Eva Olyschläger, Marianne Flottmann.
Bis etwa 1930 hielt der HSV unter den westdeutschen VOW-Vereinen einen Spitzenplatz. Die ersten 10 Jahre - also bis 1930 - war die Vorstandsarbeit als Folge von beruflichen Veränderungen und Wohnungswechseln sehr unruhig. So wechselten die Vereinsvorsitzenden in nachstehender zeitlichen Reihenfolge:
August Buchloh, Hermann Scham, Ernst Küppers, Erich Pribbnow, Willi Pegel, Hermann von Achern und Willi Hellebeckers.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 konnte sich kein Mitglied dazu entschließen kommissarisch Vereinsführer zu werden.
Nach der Winterpause 1933 kam die Arbeit endgültig zum Erliegen, da das Baggerloch immer mehr versandete.
Der Homberger Schwimmverein mußte seine Tätigkeit einstellen. Als im Jahr 1938 in Homberg das Städtische Freibad eröffnet wurde, vertrat der Homberger Turnverein mit seiner neugegründeten Schwimmabteilung die Schwimmer, aber die Vereinsarbeit im HSV war noch nicht wieder geweckt.
Der im darauffolgenden Jahr 1939 ausbrechende 2. Weltkrieg zerstörte die Hoffnung auf Wiederaufbau. Es gab keinen Homberger Schwimmverein mehr.
Am 26.07.1947 trafen sich Dominik Ruh, Heinrich Rühl, Walter Neuen, Karl Knots und Willi Melchers im Lokal Groterhorst um den Homberger Schwimmverein 1920 e.V. wieder aufleben zu lassen. In einem Arbeitskreis kamen Ernst Küppers, Erich Pribbnow, Josef Busch und Willi Küppers hinzu und führten mit den Besatzungsstellen die erforderlichen Verhandlungen, die zur Benutzung des beschlagnahmten Freibades führten.
Am 28.07.1947 fand der erste Übungsabend im Homberger Freibad statt - ein neuer Anfang war gemacht.
Ernst Küppers übernimmt den Vorsitz. Der Meidericher SV 09 bot die Möglichkeit zum Wintertraining im Ruhrorter Hallenbad. Unter Regie des HSV wird das Städtische Freibad wieder für die Bevölkerung nutzbar gemacht und am 20.06.1948 mit einem Clubfünfkampf gefeiert.
Leider erhält der Verein nur 1 Stunde pro Woche Gelegenheit zum Training. 1949 werden Erich Pribbnow als 1. Vorsitzender und Willi Olyschläger als 2. Vorsitzender gewählt.
1951 übernimmt Josef Doppstadt den Vorstand. Leider nimmt im Verlauf die Mitgliederzahl immer weiter ab und erreicht 1954 ihren Tiefstand mit 162 Mitgliedern.
1955 wird Karl-Hans Schmitz zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im Jahre 1957 wird erstmals ein neuer Name auf der Jahreshauptversammlung genannt: Elfriede Kroppen. Mit ihr hat der Verein eine Mitarbeiterin gewonnen, die bis zum Jahre 1969 als Geschäftsführerin, Schwimmwartin, Übungsleiterin und „Guter Geist“ in allen Lebenslagen dem Verein diente.
Als sie im Jahr 1969 heiratete mußte Elfriede Kroppen Homberg verlassen. Die Jahreshauptversammlung 1970 beschloß einstimmig, ihr - nun Frau Kroppen-Hühn - die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen.
An den schlechten Trainingszeiten hatte sich in dem gesamten Zeitraum nicht viel geändert. Ein zweiter Übungsabend donnerstags von 20:30 bis 21:30 Uhr konnte wegen der unmöglichen Zeit keine Verbesserung herbeiführen. So bleiben die sportlichen Leistungen in der Mittelmäßigkeit stecken.
Der Ruf nach einem Hallenbad wird lauter. 1959 steht ein Lehrschwimmbecken zur Verfügung. Es kann Winterarbeit betrieben werden, aber sportlicher Erfolg stellt sich nicht ein. Im Jahr 1960 feiert der HSV sein 40-jähriges Bestehen.
Am 17.11.1962 stirbt der Vorsitzende Karl-Hans Schmitz im Alter von nur 38 Jahren - ein schwerer Schlag.
Willi Olyschläger übernimmt die Geschicke des Vereins. 1965 wird Heinrich Vonscheidt zum 1. Vorsitzenden. Der 2. Vorsitzende G. Lobnig stellt sich als Trainer zur Verfügung. Unter seiner Leitung entwickeln sich Monika Plawki, Traudel Cleven, Jürgen und Jochen Lobnig, Rüdiger Wuthe und Harald Fuhszu großartigen Schwimmern, die auf Bezirksebene zu Erfolgen kommen.
Das Jahr 1966 brachte für alle unerwartet den Tod des Vorsitzenden Heinrich Vonscheidt, der lange Jahre als Schwimmer und Springer zu den Besten gehörte. Bei der Jahreshauptversammlung 1967 wird Bernd Tillmann, damals 32 Jahre jung, zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Im Juli 1967 tritt er wegen Streitigkeiten innerhalb des Vorstandes zurück, wird aber dann durch eine außerordentliche Mitgliederversammlung wieder bestätigt.
1.Vorsitzender wird Ignatz Konik, Geschäftsführerin Elfriede Kroppen und Kassierer Alfred Witzke, der aber nach kurzer Zeit von Karl-Werner Bongartzabgelöst wird. Damit ist die Krise innerhalb der Vorstandsarbeit behoben. In diesem Jahr steigern sich die Leistungen der Schwimmer sensationell. Harald Fuhs, 16 Jahre, gewinnt den „Manfred Basten- Gedächtnispreis“ für den schnellsten jugendlichen 100 m Krauler im Bezirk Ruhrgebiet. Er siegte in der Zeit von 0:59,50 Min.
Seit dem Sommer 1967 hatte der Vorsitzende Bernd Tillmann auch das Training der Wettkampfmannschaft übernommen. Elfriede Kroppen, Ignatz Konik undWalter Hausen schulten die Anfänger. Das Jahr 1968 war das wohl erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte des HSV. Insgesamt wurden 8 Bezirkstitel nach Homberg geholt. Rüdiger Wuthe, Harald Fuhs, Astrid Tillmann, Hans-Jürgen Konik waren die erfolgreichsten Schwimmer. 1969 kommen weitere Leistungsträger hinzu, wie Roger Wildeis, Volker Wilke, Wilfried Juhl, Sven Langhans und Volker Herold - alle in der 2. Wettkampfmannschaft.
Hans-Jürgen Konik wird Westdeutscher Meister seines Jahrgangs über 50 m Brust und steht zweimal in der deutschen Bestenliste an 2. und 3. Stelle.
Zur 1. Wettkampfmannschaft gehören: Dagmar Boßerhoff, Anne Piechota, Jola Wrobel, Manfred Buder, Andreas Kuntke, Detlef und Burkhard Sambale, Björn Langhans, Klaus Lener und Rüdiger Stepponat.
Manfred Buder wird als 14-jähriger 12-ter bei den Deutschen Meisterschaften 1969 in Wilhelmshaven.
Unter dem Titel „Sport für Jedermann“ wird im Sinne des 2. Weges eine Tumstunde für Erwachsene eingerichtet und von Ignatz Konik geleitet.
Es kommt zu einem Zuwachs an älteren Mitgliedern. Um die Jugend kümmern sich in vorbildlicher Weise Marianne und Gerd JuhI. Im Jahr 1969 gründete sich in Homberg die Interessengemeinschaft der wassersporttreibenden Vereine. In dieser I.G. sind 9 Vereine der Stadt vertreten. Im Ratsbeschluß vom 22. Oktober 1969 wird der Bau eines Hallenbades in Homberg beschlossen.
1970 wird das 50-jährige Bestehen gefeiert. Neu in den Vorstand kommt in diesem Jahr Horst Langhans - ein großer Gewinn. 1973 fanden sich der HSV, Ruhrort 09 und Hamborn 07/38 zu einer Startgemeinschaft zusammen Bernd TillmannÜbernahm auch das Training dieser 1. SG Duisburg/Homberg.
Im Jahr 1909 wurde die Ruhrorter Badeanstalt eröffnet.
Otto Bienert, Hans Bongers, Heinrich Franzen, Heinrich Gerling, Hermann Gerling, Ferdinand Hoffmann, Fritz Kern, Wilhelm Köllner, Arthur Schmidt und Karl Schopen waren die Männer, die am 9. November 1909 den Schwimmverein Ruhrort 09 e.V. ins Leben riefen, dem sich am
1. März 1919 nach dem ersten Weltkrieg der 1. Ruhrorter Damen-Schwimm-Club 09 anschloß.
Sie machten den SV Ruhrort 09 zu einem Schwimmverein mit nationalen und internationalen schwimmsportlichen Erfolgen. Denkt man an die "Dahlen-Ära", geprägt durch den deutschen Meister Robby Dahlen und seine Brüder Herbertund Ewald.
Es kamen die Wasserballer hinzu. Die internationalen Turniere im Ruhrorter Stadtbad waren bis zum zweiten Weltkrieg stets ein Höhepunkt vor ausverkaufter Halle.
In den ersten Wirren der Nachkriegszeit legte Theo Riesener den Grundstein für die spätere internationale Anerkennung des SV Ruhrort 09. Unermüdlich bemüht um den Wiederaufbau des Vereins verstand er es Willi Kalisch, den späteren Sportrat der Stadt Duisburg als 1. Vorsitzenden zu gewinnen. Durch das unermüdliche Bemühen von Theo Riesener, hatte der Vorsitzende Willi Kalisch mit Ernst Beckers, Theo Riesener, Theo Stache und Willi Hendricksrelativ schnell einen Mitarbeiterkreis zusammen, der sein Fach verstand - es kam zur zweiten Erfolgsära des Traditionsvereins. Matthias Koch, einer derjenigen jungen Menschen, die bei den Erneuerungsarbeiten des Bades mitgeholfen hatte, wurde 1951 deutscher Strommeister. Die Jugendwasserballmannschaft wurde von 1947 - 1951 fünf mal in ununterbrochener Reihenfolge „Westdeutscher Jugendwasserballmeister“ - einen Austragungsmodus auf höherer Ebene gab es nicht!
1951 konnten Schwimmer des SV Ruhrort 09 dreimal die deutsche Vizemeisterschaft erringen und 1952 wurde Wolfgang Henschke über 200 m Rücken Deutscher Meister in Berlin. In der Gesamtwertung war der SV Ruhrort 09 fünftbester deutscher Verein. Wolfgang Henschke war auch beteiligt als am 2. Mai 1953 in Bremen der deutsche Rekord über 4 x 100 m Lagen erschwommen wurde. Zusammen mit Leo Nowack, Egon Jansen und Karl Meyer erreichten sie das Ziel in 4:40,80. Anläßlich des 50-jährigen Bestehens wurde im Oktober 1959 ein hochkarätiger internationaler Wettkampf in der Halle Ruhrort durchgeführt und die Feier in der Ruhrorter Bürgerschänke war ein gesellschaftliches Ereignis.
Auch bis zum Zeitpunkt des 60-jährigen Bestehens machte der Ruhrort 09 immer wieder durch sportliche Erfolge von sich reden. Rolf Pasch belegte drei erste Plätze bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Würzburg und die Wasserballherren kamen bei den 40. Deutschen Wasserballmeisterschaften mitKoch, Gössl, Jansen, Schmitz, Henschke, Stecker, Trippner und Nowak unterTrainer Theo Schulte bis in die Endrunde.
Bei den Schwimmern machten im Jahr 1961 Thomas Raskopf (Deutscher Schülermeister über 100 m Rücken in Offenbach), Natalie Wartinie (Bronze über 400 m Lagen), Rolf van Elten (fünffacher Jugend C Meister bei den Westdeutschen Jahrgangsmeisterschaften) und Renate van Elten dem SV Ruhrort 09 alle Ehre. Im Februar 1961 wurde Sportrat Wilhelm Kalisch zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im gleichen Jahr wurde das Hallenbad Ruhrort einer gründlichen Renovierung unterzogen und aufgestockt.
Aus Anlaß des 60-jährigen Bestehens wurde ein mustergültig organisiertes Schüler- und Jugendschwimmfest im mittlerweile neu errichteten Meidericher Hallenbad durchgeführt. Als im Jahre des 60-jährigen Bestehens - 1969 - gleich mehrere Wasserballspieler von Ruhrort zu Nachbarvereinen mit vereinseigenen Anlagen überwechselten, wuchs der Rest noch einmal zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen und so kamen bis zum Zusammenschluß mit dem Homberger Schwimmverein von 1920 auch noch viele schöne Erfolge zusammen.
Immer mehr mußte man aber feststellen, daß der Verein sowohl hervorragende Wasserballer als auch talentierte Schwimmer nur für die sogenannten Großvereine herausbrachte - der Zusammenschluß wurde zu einer Existenzfrage.
Entgegen der allgemeinen Auswanderungstendenz gab es aber auch eine erfreuliche Entwicklung: die Springer des Duisburger SV 98, die aus finanziellen Gründen in ihrem Stammverein trotz damals schon hervorragenden Erfolgen nicht mehr gefördert wurden, gesellten sich zum SV Ruhrort 09 - eine Entscheidung, die sich aus Sicht der Springer und des SV Ruhrort 09 sicherlich als positiv herausgestellt hat.
Vor der Fusion
"Sich seiner Vergangenheit bewußt zu werden, heißt Zukunft haben"
(aus einem Rückblick von Willi Hendricks)
Hält man Rückschau auf unsere Vereinsgeschichte, so blickt man hier zunächst auf die beiden Stammvereine SV Ruhrort 09 und den Homberger SV 20.
Dabei kann man die Zeit zunächst in zwei Epochen einteilen. Die erste umfaßt die Zeit von den Gründungsjahren bis zum Krieg, die zweite von 1947 bis zur Fusion im Jahre 1975.
Hieran schließt sich jetzt die 3. Epoche nach der Fusion, das Bestehen des DSSC 09/20 bis zum 25-jährigen Jubiläum im Jahr 2000 an.
Aus der ersten Epoche sind viele Unterlagen durch den Krieg vernichtet worden, doch konnten wir auf eine sehr schöne, handgeschriebene Chronik des SV Ruhrort 09 und auf die Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Homberger SV 20 zurückgreifen, um uns einen kleinen Einblick in unsere gemeinsame Geschichte zu gönnen.
Unser Dank gilt der akribischen Kleinarbeit unseres Sportkameraden Günter Jatzek, WSF Mülheim 12, für seine Dokumentation "50 Jahre Bezirk Ruhrgebiet e.V." aus der wir viele Fakten übernehmen konnten.
Auch unser ehemaliger Präsident Bernd Tillmann und Familie Dinter haben viele Unterlagen, Protokolle, Zeitungsartikel zur Verfügung gestellt.
Es gab viel zu lesen - eine große Fleißarbeit.
Wir haben uns sehr bemüht, erheben dabei aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sollten wir bei dieser Chronik etwas vergessen haben, so ist dies natürlich keine böse Absicht - wir bitten schon jetzt um Entschuldigung, aber auch um entsprechende Rückmeldung, um die bestehende Vereinschronik zu vervollständigen.
Sie haben die Möglichkeit in unserer Vereinsgeschichte herumzustöbern, sie werden Namen lesen, Erinnerungen wecken, Fakten erfahren und vielleicht werden die folgenden Seiten bei den etwas Älteren unter den Junggebliebenen das ein oder andere Lächeln hervorzaubern - dies ist das Ziel der folgenden Seiten.
Nun viel Spaß bei der Reise in die Vergangenheit...